2015 und 2016 hat der formatige Braune in Albachten gedeckt . Im Frühjahr 2019 stellte er zwei Söhne aus seinem ersten Jahrgang, u. a. den Sieger der Oldenburger Sattelkörung, Fynch Hatton. Die Thronfolgerposition des Formel Eins als Boxennachbar seines Vaters Franziskus in Albachten hat ab 2019 Franz Joseph Junior (M. v. Rock Forever I-Ferragamo-Gajus-Waterloo-Duft I; Hann. Stamm 397/Ferbu; Z.: Hermann Rosenbaum, Laer) eingenommen. Der Youngster war bereits mehrfach siegreich in Reitpferdeprüfungen. Auf der Station Brodhecker in Riedstadt-Wolfskehlen wirkt der in der Schweiz gezogene Flashback (M. v. Sir Donnerhall I-Rubioso N-Weinzauber-Parademarsch I-Perlkönig I; Westf. Stamm 316/Feodora; Z.: Christian Bürki, Laupen/SUI). Der dunkelbraune Sechsjährige im Besitz der Dressurhengste Schleier GbR hat aktuell Dressurpferdeprüfungen der Klasse M gewonnen. Von außergewöhnlicher Klasse präsentiert sich auch der Dunkelfuchs Blue Hors Fifty Cent (M. v. Donnerball-Michelangelo/T.-Woerth-Grandus-Wunsch II; Mecklbg. Stamm 23/Amsella), der Prämienhengst der dänischen Körung gewesen ist und mit Anerkennung durch mehrere deutsche Verbände seit dem Jahr 2017 im Gestüt Blue Hors wirkt. Auch reiterlich zeichnet der großrahmige Nachwuchshengst sich durch herausragende Qualitäten aus. Das Landgestüt Redefin beherbergt den dunkelbraunen Fehrbellin (M. v. Quaterback-Sunny Boy-Canaletto-Narzuan xx-Sambar xx; Vollblutfamilie 26; Z.: Lutz Göttert, Kolkwitz), der unter Roland Volkmann die höheren Weihen der Dressur erlernt und aktuell mehrfach siegreich in Zwei-Sterne-M-Dressuren war.
Franziskus – als Vererber gefragt, als Sportler siegreich
Pfingsten war ein Grund zum Feiern: Der elfjährige Hannoveraner Hengst Franziskus (v. Fidertanz-Alabaster-Rubinstein I-Grundstein I-Wettstreit-Go Tobann xx; Z.: Elisabeth Albers, Löningen) und Ingrid Klimke gewannen beim traditionellen Wiesbadener Pfingstturnier sowohl
den Grand Prix als auch die Grand Prix Kür. In der Saison 2019 hatte Franziskus zuvor bereits Siege und hohe Platzierungen in Ankum, Dortmund, Hagen und Münster. In seiner Karriere reihte er bisher Höhepunkt an Höhepunkt: Sie begann bereits mit dem Qualifikationssieg zum Deutschen Fohlenchampionat 2008. Er war Prämienhengst der 20. NRW-Hauptkörung 2010. 2011 absolvierte Franziskus in Münster-Handorf seinen 30-Tage-Test mit Spitzenbewertungen und holte 2012 unter Johanna Klippert den Titel des Bundeschampions der vierjährigen Hengste in Warendorf. 2014 war Franziskus Sieger in Dressurprüfungen der Klasse M sowie Finalist der WM junger Dressurpferde in Verden und erzielte 2015 Siege in Dressurprüfungen der Klasse S** auf Inter-I-Niveau unter seiner Ausbilderin Ingrid Klimke. 2016 wurde das Paar Vizechampion im Nürnberger-Burg-Pokal-Finale in der Frankfurter Festhalle. 2017 waren sie siegreich bis international Grand Prix de Dressage und Grand Prix Kür. Hervorzuhebende Saison-Highlights waren der dritte Platz im Finale des Louisdor-Preises und der Sieg in der Westfalenmeisterschaft. 2018 folgten erneut Siege und Top-Platzierungen in Grand Prix Special und Kür, u. a. in Aachen, Balve, Hagen, Münster, Oldenburg und Frankfurt, sowie die Berufung in den Perspektivkader Dressur.
Thronfolgerposition
Auch züchterisch überzeugte Franziskus vom Fleck weg: Aus dem ersten überragenden Fohlenjahrgang 2012 stellte er unter anderem das Siegerfohlen des deutschen Fohlenchampionats. Die Nachkommen zeichnen sich aus durch außergewöhnliche Schönheit, eben moderne Reitpferde der besten Sorte. Bisher wurden 25 Söhne gekört, die auf teils renommierten Stationen zum Einsatz kommen. Erwähnung verdient sicherlich Formel Eins (M. v. Cornet Fever-Damenstolz-Apart-Frühlingstraum II-Damhisch-Parenzo xx; Westf. Stamm 477/Schanze; Z.: Wilhelm Holkenbrink, Münter-Albachten), Reservesiegerhengst der Westfalenkörung 2014.
Interessanterweise sind bei Fehrbellin beide Elternteile aus einem Vollblutstamm gezogen. Ein züchterisch wertvoller Aspekt. Doch damit noch nicht genug zu den Nachkommen von Franziskus. Der charmante Braune hat bislang bereits eine Reihe weiterer bedeutender Söhne hervorgebracht. Für Furore sorgte 2019 der braune Franco Nero (M. v. Sorento-Painter’s Row xx-Feinbrand-Bonjour-Waldlöwe-Makuba xx-Adonis xx; Oldbg. Stamm 91/Friedchen II; Z.: Stefan Herrmann, Northeim), der 2018 den 14-Tage-Test in Adelheidsdorf und 2019 beide HLP-Sporttests in Verden mit jeweils hohen 8er-Noten beendete. Von Esther Maruhn sportlich herausgebracht, gelang ihm jüngst mit einer Traumnote von 8,8 die Qualifikation zum Bundeschampionat der fünfjährigen Dressurpferde. Züchterisch kam er 2019 erstmals über das Landgestüt Celle (Besamungsstation Aller-Weser in Verden) zum Einsatz. Die hohe Blutkonzentration im gesamten Pedigree scheint hier besonders beachtenswert. Zu den bekanntesten Franziskus-Söhnen zählt auch der dunkelbraune Oldenburger For Gold (M. v. Zack-Don Schufro-Sandro Hit-Figaro-Vollkorn xx; Oldbg. Stamm 213/Weissena; Z.: Next Generation Dressurpferde der Zukunft GmbH, Köln), direkter Enkel der Olympionikin Weihegold/Isabell Werth, mit Wirkungsstätte auf der Station Krüsterhof (Johann Hinnemann) im niederrheinischen Voerde. Er wurde 2017 nach erfolgreichem 14-Tage-Test in Marbach gekört und hat den 50-Tage-Test in Adelheidsdorf mit der Endnote 8,65 absolviert.
Er holte bisher fast ausschließlich Goldschleifen und zwar in Reitpferdeprüfungen sowie Dressurpferdeprüfungen der Klassen A und L. Unter seiner Ausbilderin Stefanie Wolf qualifizierte er sich zum Bundeschampionat des Deutschen Dressurpferdes, wo 2019 doch wohl etliche Franziskus-Nachkommen auftauchen dürften. Auch die Ponyzüchter machten sich die Gene des Franziskus verfügbar: Der 2012 geborene schwarzbraune Rheinländer Future Dream (M. v. Sir Donnerhall I-Caprimond/T.-Itaxerxes/T.-Pasteur xx-Maharadscha/T.; Vollblutfamilie 12; Z.: Prof. Dr. Wilhelm Benning, Dülmen) im Besitz von Frank Dahlhoff wurde 2014 in Verden vom Verband der Pony- und Kleinpferdezüchter Hannover gekört und auf der Ponydeckstation Schurf in Bedburg positioniert. Er hat Reittpferdeprüfungen gewonnen und eine gute Hengstleistungsprüfung absolviert. Die ältesten Nachkommen des Franziskus, von denen mehrere bereits erfolgreich am Bundeschampionat teilgenommen haben, sind 2019 siebenjährig und damit erstmals startberechtigt in der Klasse S. Seine Dressurzuchtwerte laut FN-Zuchtwertschätzung belaufen sich auf jeweils über 130 Punkte.
Starker Vater
Die Abstammung gibt viele dieser Erfolge genetisch vor: Der Vater Fidertanz war 2004 Siegerhengst der 14. NRW-Hauptkörung in Münster-Handorf. Er beendete seinen 30-Tage-Test in Neustadt/Dosse als Sieger mit Höchstnoten und wurde auf dem Bundeschampionat 2005 Vizechampion.
2006 erhielt er die Ia-Hauptprämie der dressurbetonten Hengste anlässlich der Oldenburger Körung. Fidertanz war vielfach Grand-Prix-erfolgreich und gilt als sicherer Vererber bester Typwerte, überdurchschnittlicher Grundgangarten und erstklassiger Reitqualitäten. 52 Söhne des Fidertanz wurden mittlerweile gekört, darunter der NRW-Siegerhengst Flanagan und der Hauptprämiensieger Foundation. Fürst Fohlenhof war 2013 Bundeschampion und 2014 Vizechampion der Reitpferdehengste. Beim Oldenburger Landeschampionat 2014 stellte Fidertanz drei Landeschampions, darunter der gekörte Fiderbach OLD, und bei der Elite-Stutenschau zwei Brillantringstuten. Bereits 2010 stellte er in Fifty-Fifty die Oldenburger Siegerstute. Fidertanz-Nachkommen erzielen Auktions-Spitzenpreise, wie z. B. der 560.000-Euro-Preisrekordler Flinstone bei der P.S.I. Auktion. Aus den ersten Jahrgängen verbuchten bereits 76 Nachkommen des Fidertanz Erfolge in Dressurprüfungen der Klasse S und alljährlich bereichert Fidertanz die Bundeschampionate mit Finalisten im Reitpferde- und Dressurbereich.
Die Mutter Antara brachte zuvor mit De Niro den gekörten braunen Hengst Dementi, der später als Wallach in S-Dressuren erfolgreich war. Der Muttervater Alabaster war unter Johannes Westendarp Bundeschampion des Deutschen Dressurpferdes 1994 und ein sicherer Vererber von Typ und Bewegungsqualität. Er gab seinen züchterischen Einstand bei Werner Schockemöhle in der Mühler Mark und wechselte nach dessen Tod ab 2000 ins niedersächsische Landgestüt Celle, wo er auf den Stationen Verden und Ihlienworth gewirkt hat. In Ihlienworth erlebte er im Alter, protegiert durch den rührigen Gestütswärter Ingo Beiser, ein erfreuliches Comeback. Auch in dritter und vierter Generation stehen mit dem international erfolgreichen Top-Vererber Rubinstein I bzw. Grundstein I jeweils Beschäler von heroischer Bedeutung zu ihrer Schaffenszeit. Rubinstein I hat von der Station Vorwerk (Cappeln) aus eine ganze Generation deutscher Dressurpferdezucht entscheidend mitgeprägt und war selbst international Grand-Prix-Sieger. Die Urgroßmutter Grundinga war Vollschwester zum internationalen Grand-Prix-Pferd Grand Giraud/Alexandra Simons-de Ridder. Ihr Vater Grundstein I war selbst ein Multitalent der besten Sorte und lieferte Dressur- und Springpferde für internationale Ansprüche in hoher Frequenz. Er war unter Miriam Henschke selbst Weser-Ems-Meister in der Dressur und wechselte neunjährig in die USA, wo er zwar noch bis Grand Prix siegreich war, aber schon wenig später einging.
Geheimnis Vollblutstamm
Die Ururgroßmutter Walinga war ihrerseits Vollschwester zum gekörten Hengst Winston (Gestüt Schmidt-Ankum). Deren hannoverscher Vater Wettsteit war ein mächtiger brauner Erhalterhengst, der noch heute in einigen Leistungsstämmen auftaucht. Als Werner Schockemöhle ihn 1975 der Züchterschaft offerierte, war er stolz, einen „rein gezogenen Hannoveraner“ (d. h. ohne jeden Vollblutanteil) anzubieten zu können. Doch es fehlte Wettstreits zwar vermögenden Nachkommen manchmal etwas an Nerv und Pfiff.
Nichtsdestotrotz war er ein solider Vererber, der ab 1981 auf dem Gestüt Birkhof in Baden-Württemberg zum Einsatz kam, wo er in dem gekörten Sohn Wettruf seinen sportlich erfolgreichsten Nachkommen stellte und 32 Jahre alt wurde. Der Mutterstamm basiert auf der 1968 geborenen irischen Vollblutstute Daffy Toban xx (v. Go Tobann xx-Mustang xx-Flamenco xx; Vollblutfamilie 2). Aus dieser Linie, die seit Mitte der 70er Jahre in der Zuchtstätte Albers gepflegt wird und die immer etwas zwischen Hannover und Oldenburg hin- und herpendelte, gingen auch die Beschäler Count on Me (PB DK), Fürstbischof (Ldb. Celle), Grafenstein (PB Oldbg., Ldb. Redefin und Marbach), Rock my Soul (Ldb. Marbach) hervor sowie mehrere internationale Sportpferde, von denen der Classiker-Sohn Calman mit Rolf Moormann die „Goldene Peitsche“ in Nörten-Hardenberg gewonnen hat. Zum Stamm gehört auch QC Flamboyant OLD (v. Fidertanz-De Niro-Rubinstein I-Grundstein I-Wettstreit-Go Tobann xx), 2017 Nürnberger-Burg-Pokal-Sieger mit Isabell Werth und zuvor 2013 Dressur-Bundeschampion mit Marita Pundsack. Franziskus ist heute sowohl züchterisch als auch sportlich auf dem Weg zu seinem Zenit: Als Vererber ist er unverändert gefragt und als Sportler ungebrochen siegreich. Als junges Pferd zeigte er sich bisweilen etwas eigenwillig, aber Beharrlichkeit und gutes Reiten führte immer zum Ziel. Auch seine Nachkommen sind mitunter keine Schlafmützen, doch auch bei ihnen lässt sich die gleiche Entwicklung beobachten.